13.09.2012
Quellen - Quelltümpel, Quellnymphen und hydraulischer Widder
Nur die Widderquelle schüttet übers ganze Jahr
In der Talmulde konnte zunächst kein Wasser gesichtet werden. Ein schmales Band aus Erlen in der Wiesenlandschaft verriet jedoch den Verlauf des Seelbachs, der hier nur etwa 60 Zentimeter breit ist. Die Teilnehmer erfuhren, dass der September in der Regel der trockenste Monat ist und einige Quellen und somit auch Zuläufe im Spätsommer ganz versiegen. Allein die so genannte Widderquelle schüttet ganzjährig. Sie versorgte im letzten Jahrhundert über einen so genannten hydraulischen Widder zwei höher gelegene Heuerhäuser mit Trinkwasser. Diese raffinierte Erfindung von Montgolfier ermöglicht es, mittels Strömungs- und Schwerkraft des Wassers zu pumpen.
Lebensgemeinschaften in Quellgebieten
Da das Quellwasser in der Regel sehr nährstoffarm ist, bilden sich an Quellen ganz spezielle Lebensgemeinschaften. So entdeckte die Gruppe zum Beispiel die Berle (berula erecta). Dieser Vertreter der Doldenblütler wächst gerne an Quellbächen und reagiert empfindlich auf Verunreinigungen. In den quelligen Auwaldbereichen sind auch viele verschiedene Vogelarten beheimatet. Außerdem dienen diese Gebiete im Winter als Rückzugsräume für die bleibenden Kleinvögel wie etwa den Zaunkönig.
Sensibles Gelände fordert Achtsamkeit
Die Natur- und Wildnispädagogin Björg Dewert wies die anwesenden Lehrkräfte darauf hin, dass gerade die malerisch schönsten Teile eines Quellbaches sehr trittgefährdet sind. Oberstes Gebot bei einer Quellexkursion ist es demnach auf den Wegen bzw. Pfaden zu bleiben, Auch müsse das Vorgehen vor Ort an die jeweilige Schülergruppe angepasst werden. So ist es zum Beispiel für die meisten Gruppen wichtig, dass die Schüler und Schülerinnen zunächst Gelegenheit haben, sich körperlich auszupowern. Danach könne man die Schüler auch zu einer achtsamen Auseinandersetzung mit dem Quellbach anleiten.
Text und Fotos: Björg Dewert
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