30.09.2016
Erweiterung des Rundwanderweges am Piesberg bis zu den Johannissteinen

Bisher war es lebensgefährlich, die Steine aufzusuchen. Die Firma Cemex bricht in der unmittelbaren Umgebung nun keine Steine mehr und hat das Gebiet für den Tourismus freigegeben. Ein neuer Zaun schützt die Besucher davor, auf dem Weg und an Steinen in den Steinbruch abzurutschen. Unter den Füßen ist ein wassergebundener Schotterweg, der auch Regen standhält. Die Strecke ergänzt den acht Kilometer langen Rundwanderweg am Piesberg.
Die Johannissteine sind 300 Millionen Jahre alt und haben die Fantasie vieler Menschen angeregt, erläutert Stadt- und Kreisarchäologie Bodo Zehm. Fußspuren von Johannes dem Täufer seien darin zu sehen. Kleine Löcher wurden als altgermanische Sternwarte interpretiert, gar als Zentrum der Welt. Die Lösung: 1926 meißelte jemand Fußspuren hinein sowie acht Löcher, die die Figur des Sternbildes „Großer Wagen“ zeigen – als Werbung für ein Märchenbuch. Die Geschichte lief völlig aus dem Ruder, die Menschen interpretierten alles Mögliche hinein – unter anderem die NSDAP. Die Verursacher trauten sich nicht mehr die Wahrheit zu sagen. Erst in den 1970-er Jahren klärte sich die Sache auf.
Nicht weit von den Steinen entfernt, ist ein „Ping“, eine trichterförmige Vertiefung, die beim Bergbau entstanden ist sowie eine alte Sprengkammer, in der sich die Bergleute vor umherfliegenden Steinen schützten.
Der neue Weg führt außerdem vorbei an dem aus Steinen gelegten Labyrinth, das früher auf der Felsrippe platziert war. Auszubildende des Osnabrücker Service Betriebs (OSB) verlegten es neu und fügten auch einen Barfußpfad hinzu. Wie an anderen spannenden Stellen am Weg auch, erklären neue Schilder im Design des Naturparks TERRA vita, die Besonderheiten.
Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wallenhorst. „Der Piesberg besitzt eine Strahlkraft bis weit in die Region hinein.“ Die Landschaft habe viel Potenzial, das für den sanften Tourismus genutzt werde. Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp lobte ebenfalls das vertrauensvolle Miteinander beider Kommunen. „Früher war der Piesberg nur als Müllkippe bekannt, heute steht er für Natur, Freizeit und Tourismus.“
Beide Bürgermeister betonten, wie wichtig das Gebiet für die Region sei. Griesert: „Hier schlägt das geologische Herz des Natur- und Geopark TERRA.vita, eines von sechs deutschen und insgesamt 120 globalen Geoparks, die seit November 2015 die Auszeichnung als UNESCO Global Geopark tragen dürfen.“
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