Ehrenbürgerwürde

Die Stadt Osnabrück verleiht in unregelmäßigen Abständen die Ehrenbürgerwürde an Personen, die sich auf eine sehr herausragende Art und Weise für das Wohl der Friedensstadt Osnabrück engagiert haben.

Zuletzt wurde Bundespräsident a.D. Christian Wulff mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

Ehrenbürger der Stadt Osnabrück

In chronologisch absteigender Reihenfolge des Datums der Verleihung:

Christian Wulff

Geboren 19. Juni 1959 in Osnabrück, Niedersächsischer Ministerpräsident von 2003 bis 2010, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von 2010 bis 2012, Ehrenbürgerrecht am 3. Dezember 2019 – Verdienste um seine Heimatstadt Osnabrück als Mitglied des Osnabrücker Rates, als Ministerpräsident und als Bundespräsident; aktive Förderung des Zusammenhaltes im Sinne der Friedensstadt nach innen und in der Welt.

Hans-Jürgen Fip

Geboren 6. November 1940 in Osnabrück, Oberbürgermeister von 1991 bis 2006 (hauptamtlich ab 1997), Ehrenbürgerrecht am 7. November 2006 – Besondere Verdienste um die Profilierung Osnabrücks als Friedensstadt und Engagement für die Stadtentwicklung.

Bischof Dr. Helmut Hermann Wittler 

(Bischof vom 2. Oktober 1957 bis 27. September 1987), geboren 28. September 1913 in Osnabrück, gestorben 30. Dezember 1987, Ehrenbürgerrecht am 8. September 1987 – Jahrzehntelanges Wirken als Bischof in Osnabrück. Besondere Verdienste um das interkonfessionelle Gespräch und die Integration ausländischer Mitbürger.

Karl Kühling

Geboren 25. Juni 1899 in Osnabrück, gestorben 21. April 1985, Ehrenbürgerrecht am 5. Juni 1984 – Aufarbeitung von Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Osnabrück, um sie im Geschichtsbewusstsein der Bürger wachzuhalten.

Oberbürgermeister Wilhelm Kelch

Geboren 16. Oktober 1905 in Osnabrück, gestorben 27. Februar 1991, Mitglied des Rates vom 11. Februar 1946 bis 21. November 1972, Oberbürgermeister vom 17. März 1959 bis 21. November 1972; Ehrenbürgerrecht verliehen am 21. November 1972 aus Anlass seines Ausscheidens als Oberbürgermeister wegen besonderer Verdienste um das Wohl der Stadt.

Erzbischof Dr. Wilhelm Berning 

Geboren 26. März 1877 in Lingen, gestorben 23. November 1955 in Osnabrück; Ehrenbürgerrecht am 26. März 1952, seinem 75. Geburtstag vom Rat der Stadt verliehen für sein jahrzehntelanges, segenreiches Wirken als Oberhirte der Diözese Osnabrück.

Geh. Sanitätsrat Dr. med. Siegfried Pelz 

Geboren 4. November 1848 in Rogasten (Provinz Posen), gestorben 1936; Ehrenbürgerrecht am 4. November 1928 (seinem 80. Geburtstag) vom Magistrat und Bürgervorsteherkolleg verliehen wegen seiner Verdienste um den Aufbau und die Leitung des Stadtkrankenhauses, insbesondere für seine Tätigkeit als erfolgreicher Chirurg und Facharzt.

Oberbürgermeister Dr. jur. Justus Julius August Rißmüller

Geboren 28. November 1863 in Minden, gestorben 30. Juni 1933; Oberbürgermeister der Stadt von 1901 bis 1927; Ehrenbürgerrecht verliehen durch Beschluss der städtischen Kollegien am 17. Juni 1927 wegen besonderer Verdienste um die Stadt Osnabrück.

Stadtsyndikus Dr. jur. Wilhelm August Julius Max Reimerdes

Geboren 3. November 1860 in Osnabrück, gestorben 10. August 1942 in Osnabrück, Ehrenbürgerrecht verliehen vom Magistrat und Bürgervorsteherkolleg am 25. März 1926 wegen der Verdienste um die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung seiner Vaterstadt.

Reichskanzler Otto von Bismark

Ehrenbürgerrecht verliehen am 1. April 1885 anlässlich seines 70. Geburtstages.

Oberbürgermeister Johannes von Miquel

Geboren 19. Februar 1828, gestorben 8. September 1901, Oberbürgermeister von 1865 bis 1869 und 1876 bis 1880; Ehrenbürgerrecht verliehen 1880 – großer Förderer der wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung der Stadt.

Dr. theol. Carl Anton Lüpke

Geboren 1774, gestorben 8. April 1855 in Osnabrück; 1799 Priesterweihe, Dompastor in Osnabrück; 1829 Bischöflicher Generalvikar für Osnabrück; Weihbischof und Bischof von Anthedon; Ehrenbürgerrecht vom Magistrat und Bürgervorsteherkolleg verliehen wegen seiner Verdienste um die Bewegung des Mäßigkeitsvereins um die Armenpflege und als Mitstifter der Armenanstalt.

Amtsassessor Heinrich Wyneken

1795 in Bremervörde geboren, verstorben vermutlich nach 1867. Laut Ratsprotokoll vom 12. August 1842 wurde dem Amtsassessor Wyneken „wegen seiner großen Verdienste um den Mäßigkeits-Verein in hiesiger Stadt das Ehrenbürgerrecht […] ertheil[t]“.

Freiherr Dr. Hermann Sigesmund Ludwig von Bar

Geboren 1. November 1763, gestorben 20. Dezember 1844 in Osnabrück; 1785 Eintritt in den Königlichen Dienst als Auditor in der Ratsstube der Justizkanzelei zu Hannover; 1787 vom Herzog von York als Bischof von Osnabrück zum Rat bei der Land- und Justizkanzelei zu Osnabrück ernannt; 1805 Mitglied des Landesdeputationskollegiums zu Hannover; 1814 Direktor des Consistorii A. C. zu Osnabrück; 1816 Präsident der Regierung in Osnabrück; 1818 Kommandeur erster Klasse; 1823 Landdrost; 1835 Geheimer Rat; Ehrenbürgerrecht am 30. Mai 1835, dem 50. Jahrestag seines Eintritts in den Staatsdienst, vom Rat verliehen wegen der stetigen Fürsorge für das Wohl unserer Stadt und ihrer öffentlichen Anstalten.

Dr. med. Hermann Vezin

Geboren 16. Oktober 1797 in Osnabrück, gestorben 13. Januar 1861 in Osnabrück – Ehrenbürgerrecht verliehen am 20.Oktober 1831 wegen großer Verdienste bei Bekämpfung der Cholera 1831; 1859 bei erneutem Ausbruch der Cholera gründete er das Marienhospital und leitete es bis zu seinem Tode.

Oberstleutnant Hans-Ferdinand von Schmid

Kommandant des 8. Königlichen Infanterieregiments (Kgl. Inf. Rgts.) – (Herzog von York) von 1821 bis 1833 – Ehrenbürgerrecht verliehen am 20. Oktober 1831.

Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht aberkannt:

In namentlicher Abstimmung wurde in der Ratssitzung am 2. April 1946 Hindenburg, Hitler und Johannes (Hans) Gronewald das Ehrenbürgerrecht aberkannt. Weitere Unterlagen über die Verleihung von Ehrenbürgerrechten sind beim Rathausbrand vernichtet worden. Auch in den Beständen des Staatsarchivs Osnabrück konnten keine Unterlagen ermittelt werden, die über die Verleihung von Ehrenbürgerrechten Auskunft geben.