26.08.2019
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert überreicht die die Schützenkette
Die Schützenkette gehört zu den traditionellen Insignien der Stadtschützen. Sie soll bereits aus dem 13. Jahrhundert stammen, was allerdings ungesichert ist. Sicher ist, dass in der Stadt im Jahre 1441 eine Übung der Stadtschützen belegt ist, die Grundlage für die heutigen Schützenfeste waren. Bei diesen Übungen wurde der beste Schütze ausgeschossen, der dann zum „König“ erklärt wurde. Als freie Stadt hatte Osnabrück unter anderem das Befestigungsrecht. Daraus erwuchs die Pflicht der Bürger, die Stadt zu verteidigen. Aus der Pflicht entwickelte sich das Schützenwesen.
Eine Besonderheit der alten, kostbaren Schützenkette mit den vielen Königsschildern ist ein vergoldeter silberner Papagei aus der Werkstatt des Osnabrücker Goldschmieds Heinrich Dellbrügge aus dem Jahre 1582. Unter den Schwanzfedern ist ein Zwiegespräch in lateinischer Sprache eingraviert. In der Übersetzung heißt es: Vogel, dich wünsche ich mir als Zeichen des Triumphes. – Siege mit deinem Geschoß, der Größte (oder König) wirst du sein.
Im unteren Scheitelpunkt der Kette, dort, wo der Papagei befestigt ist, steht auf einem Spruchband aus Metall: Wille geit vor Golt, also: Der Wille ist mehr als Gold.
Nach dem Empfang im Rathaus zogen die Schützenbrüder zum traditionellen Schützenkommers im alten Osnabrücker Wehrturm „Gesperrter Turm“, bei dem mittlerweile auch die Schützenschwestern eingeladen sind.