22.11.2018
Hubert Wallenhorst weiht Oberbürgermeister Wolfgang Griesert in die Geheimnisse der Hühnerzucht ein
Eines dieser Geheimnisse ist die jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Hühnern. „Zum sechsten Geburtstag hat mein Vater mir mein erstes Huhn geschenkt“, erklärt Wallenhorst. Die Begeisterung war geweckt. Bereits 1957 trat Wallenhorst in den Rassegeflügelzucht-Verein Osnabrück ein. Fortan reiste er mit seinen Tieren zu Geflügelschauen in ganz Deutschland und auch ins Ausland.
Besonders die Frage, wie man es bei einem Wettbewerb schafft, sich von der Konkurrenz abzusetzen, interessierte den Oberbürgermeister. Schließlich melden ja ausschließlich Züchter ihre Tiere an, die sich Erfolgschancen ausrechnen. Wallenhorst hat dafür eine Formel. „50 Prozent machen die Eltern der Tiere aus, 25 Prozent das Futter“ sagt er. „Der Rest ergibt sich durch Hege, Pflege und Haltung. Haben die Tiere es warm und trocken, bekommen sie regelmäßig frisches Grün?“ Nur zufriedene Hühner könnten letztlich auch Preise gewinnen. „Bei mir bekamen sie natürlich auch immer wieder Streicheleinheiten.“
Besonders angetan hatten es ihm die Marans, eine große französische Rasse, die an den Federn an den Beinen zu erkennen ist. „Diese Rasse ist in Deutschland erst seit 19 Jahren anerkannt“ sagt er. Kurz vor den Schauen begann Wallenhorst stets mit einem besonderen Pflegeprogramm für die Hühner, strich ihnen mit einer Zahnbürste Kamm und Kehllappen glatt und entfernte feine Härchen. „Die Hühner haben dieses Programm genossen“, betont er.
25 Jahre lang hat Wallenhorst für seine Tiere eine 1500 Quadratmeter große Fläche Gartenland gepachtet. Zwischenzeitlich lebten dort 450 Hühner gleichzeitig. „Ich habe mich so viel wie möglich mit den Tieren beschäftigt und war oft mehrmals täglich bei ihnen“, sagt der Züchter, der zunächst 19 Jahre lang als Baumaschinenführer bei einer Firma an der Meller Straße angestellt war und von 1974 bis 1997 für das Grünflächenamt der Stadt Osnabrück gearbeitet hat.
Vor zwei Jahren musste Wallenhorst seine Tiere weggeben, die Gesundheit ließ es nicht mehr zu, sich intensiv um die Hühner zu kümmern. „Mit halbem Herzen an Rassegeflügelschauen teilnehmen, das möchte ich nicht.“ Die Szene verfolgt er jedoch weiterhin und sieht, wie Nachzuchten seiner Hühner auf Schauen Erfolge einfahren. Seine eigenen Triumphe sind für jeden Besucher in Form der vielen Urkunden, Pokale und Medaillen in seinem Wohnzimmer nachzuverfolgen.