19.08.2016
Archäologische Fundstücke
Die geborgenen Sondengängerfunde erwiesen sich als ein Ensemble, das in dieser Zusammensetzung und in diesem Umfang in Deutschland bisher nirgendwo angetroffen wurde. Es handelt sich um drei Exemplare von sog. Lunulae (mondsichelförmiger Brustschmuck) und um eine Kupferaxt. Geprüft werden soll, ob sie zu den ältesten Metallprodukten zumindest in Norddeutschland zählen. Gut 500 Jahre vor Beginn der Bronzezeit sind sie nach einem im südosteuropäischen Raum entwickelten Fertigungsverfahren hergestellt worden. Alle an der Erstbegutachtung beteiligten Fachleute waren sich einig, dass es sich um einen Fundkomplex von überregionaler, vermutlich sogar nationaler Bedeutung handele. Auch deshalb ließ sich Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Funde noch im Juni in Osnabrück zeigen und erläutern.
Die weiteren Untersuchungen sollen die Auffassungen der Fachleute weiter konkretisieren und absichern. Dazu gehört vor allem eine restauratorische Bearbeitung der Funde, um die gestalterischen und fertigungstechnischen Details zeigen zu können. Ergebnisse liegen frühestens im September vor. Sie sollen dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir sind darum bemüht, uns die Rechte für die Präsentation der Fundstücke zu sichern“, sagt der Oberbürgermeister. Eine entsprechende Zusage von Seiten des Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Prof. Dr. Stefan Winghart, die Stadt Osnabrück in dieser Angelegenheit zu unterstützen, liegt bereits vor.