Buchcover vom „Osnabrücker Friedensbuch“. Gestaltung: Janin Arntzen
Buchcover vom „Osnabrücker Friedensbuch“. Gestaltung: Janin Arntzen

Das Osnabrücker Friedensbuch

Warum heißt Osnabrück eigentlich „die Friedensstadt“? Natürlich wegen des Westfälischen Friedens, der 1648 von der Rathaustreppe aus verkündet wurde. Und wegen Erich Maria Remarque und Felix Nussbaum, zwei weltberühmten Künstlern, die in Osnabrück geboren und aufgewachsen sind.

Dieses Friedensbuch erzählt von diesem „Meisterwerk der Diplomatie“, denn der Westfälische Frieden kann auch heute noch als Vorbild für Friedensschlüsse dienen. Und es blickt auf das Leben von Erich Maria Remarque („Im Westen nichts Neues“) und Felix Nussbaum („Selbstbildnis mit Judenpass“) zurück.

Das Friedensbuch handelt aber auch davon, wie die Stadt heute mit dem Thema Frieden umgeht: von den Institutionen und Forschungseinrichtungen, den Festen und den kleinen und großen Dingen, die es in Osnabrück ohne das große Thema „Frieden“ gar nicht gäbe. Zum Beispiel das Steckenpferdreiten, an das sich jedes Osnabrücker Kind, das mit seinem Holzpferd über die Rathaustreppe geritten ist, noch viele Jahre später erinnert. Zum Herausnehmen ist eine Illustration mit kleinen Steckenpferden von Regina Kehn dabei.

Mit Beiträgen von Rita Süssmuth, Wilhelm von Sternburg, Siegrid Westphal, Alexander Menden und Stefan Lüddemann sowie mit Interviews mit Daniel Libeskind und den Ehrenbürgern Christian Wulff und Hans-Jürgen Fip.

Erhältlich seit November 2021:
Tourist-Information, Bierstraße 22-23
Osnabrücker Buchhandlungen

ISBN-13: 978-3-922439-09-7
Preis: 17,99 Euro

Das Buch ist ein klimaneutrales Druckprodukt. FSC zertifiziert. Hergestellt in Deutschland.

Hörtexte und Video aus dem Osnabrücker Friedensbuch

Einige Texte aus dem Buch „Osnabrücker Friedensbuch“ können Sie hier als Hörtexte anhören, gelesen von Ludger Abeln. Außerdem gibt es einen Film zum Interview mit den beiden Ehrenbürgern Christian Wulff und Hans-Jürgen Fip über die Friedensstadt.

Zwei Ehrenbürger und die Friedensstadt

Christian Wulff und Hans-Jürgen Fip sind beide Ehrenbürger der Stadt Osnabrück. In der kleinen Ratskammer sprechen der ehemalige Bundespräsident und der Oberbürgermeister a.D. über die Friedensstadt. Wie es überhaupt zu dem Titel „Friedensstadt“ kam, wie die beiden das Steckenpferdreiten erlebt haben und welche Besuche prominenter Persönlichkeiten im Rathaus ihnen im Gedächtnis geblieben sind, sind nur einige Themen dieses Interviews. Außerdem geht es um das Felix-Nussbaum-Haus, zu dem beide eine besondere Beziehung haben. Durch das Interview führt Osnabrücks Pressesprecher Dr. Sven Jürgensen.

Hörtexte

Einige Texte aus dem Buch „Osnabrücker Friedensbuch“ können Sie hier als Hörtexte anhören, gelesen von Ludger Abeln.

Hörtexte: © Stadt Osnabrück

Der Journalist Alexander Menden (Süddeutsche Zeitung) ist von London nach Osnabrück gezogen. Für ihn war es eine Umstellung von extrem groß auf eher überschaubar. Während er sich mit seinem neuen Wohnort vertraut machte, dachte er öfter unwillkürlich „Ach, das war hier?“.

Dass der Westfälische Frieden „ein wahres Weltwunder“ ist, haben schon einige Zeitgenossen vor fast 400 Jahren festgestellt. Prof. Dr. Siegrid Westphal zeichnet die Bedeutung dieses besonderen Friedensschlusses nach. Die renommierte Historikerin, die in Osnabrück lehrt, ist eine anerkannte Expertin für den Westfälischen Frieden.

Dass der Westfälische Frieden in Osnabrück und Münster ausgehandelt und am 25. Oktober 1648 verkündet wurde, ist bekannt. Dass am 6. August 1648 der entscheidende Tag des Friedenskongresses stattgefunden, ist weniger präsent. Dabei war die Erleichterung der Diplomaten enorm, als mit dem Osnabrücker Handschlag der Kongress in die Endphase ging. Der Historiker Dr. Volker Arnke erinnert an die Stunden, in denen die Nerven der Gesandten zum Zerreißen gespannt gewesen sein müssen.

„Wir Reiter zieh’n durch Osnabrück und singen für den Frieden“, singen die Kinder der vierten Klassen vor dem Rathaus. Auf das Steckenpferdreiten haben sie sich gut vorbereitet. Mit Dreieckshut und Holzpferd reiten sie über die berühmte Rathaustreppe, wo ihnen die Oberbürgermeisterin eine süße Brezel in die Hand gibt. Es gibt kaum eine schönere Erinnerung an das Ende des 30-jährigen Krieges als dieses Friedensfest der Kinder.

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque und der Maler Felix Nussbaum sind zweifellos die berühmtesten Söhne Osnabrücks. Der Journalist und Autor Wilhelm von Sternburg – unter anderem bekannt für seine Biographien – zeichnet den Weg der beiden nach.

Ein Aufreger, das war das Felix-Nussbaum-Haus bei seiner Eröffnung im Jahr 1998 mindestens. Der Architekt Daniel Libeskind hat den Bildern des Osnabrücker Künstlers ein Haus gebaut. Die Bilder des in Auschwitz ermordeten Felix Nussbaum erzählen von dem Schmerz des Exils, von Terror und Tod. Der Journalist Stefan Lüddemann nimmt uns mit in das Haus.

Im Osnabrücker Rathaus gibt es ein kleines Europadorf. Das ist der Flur, wo die Städtebotschafter:innen arbeiten. Dieses Programm ist deutschlandweit einmalig: Es gibt jungen Menschen aus den Partnerstädten die Chance, ein Jahr lang ihre Stadt im Ausland zu vertreten. Dabei sind schon viele internationale Freundschaften entstanden – und manchmal kommt auch die Liebe ins Spiel …

Es gibt eine ganze Reihe von Initiativen, die Osnabrück als Friedensstadt ausweisen. Dabei haben die Gründerinnen und Gründer allerdings weniger das Image der Stadt im Auge als vielmehr das Wohl derer, die Hilfe benötigen. Ulrike Schmidt hat sich in vier Jahrzehnten bei der Neuen Osnabrücker Zeitung auf die Themen rund um das Soziale spezialisiert – von der Kinderkrippe bis zur Seniorenresidenz.

Und was nehmen Sie nun von der Friedensstadt mit? Warum nicht ein schönes Friedens-Souvenir? Davon gibt es hier genug. Steckenpferd-Quietscheente, Friedenschinken oder etwas anderes mit aufgedrucktem Rathaus – die Auswahl ist riesig.